Freitag, 30. Oktober 2015

Serie: Betriebsübergabe - so klappt's auch mit dem Nachfolger (Teil 1)

Die Herausforderung

Oftmals scheitert eine Übergabe an der Frage des Wertes eines Unternehmens. Blickt man genauer hin, dann scheitert es daran, dass man zu wenig oder gar nicht darüber redet – und zwar nicht einmal mit sich selbst! Die Frage wird gerne wie ein Tabu behandelt, sehr zum Nachteil für eine erfolgreiche Übergabe!
Vielfach gibt es hier Illusionen über Werte, die gar nicht vorhanden sind, oder aber auch eine zu geringe Bewertung des Vorhandenen. Der Senior hat oftmals einen kleinen Betrieb übernommen und ihn groß gemacht. Er hat gemeinsam mit seiner Frau viele Jahre harter Arbeit investiert und auch Erfolge geerntet. Vielfach sind diese Unternehmen sehr viel wert, oft aber auch weniger, als man glaubt, und vor allem weniger, als man sich eingestehen will.

Die Lösung

Erst eine unabhängige Bewertung durch einen externen Spezialisten bringt meist die Wahrheit ans Licht. Auch hier zeigt sich, dass meist eine starke Vermischung Familie ‐ Betrieb vorliegt und emotionale Bindungen mehr zählen als betriebswirtschaftliche Fakten.

Im Idealfall bewertet man den Betrieb so, als würde man ihn einem Externen verkaufen. Nicht immer ist das möglich, aber der tatsächliche Wert bestimmt immer die Vorgänge und Stimmungen nach der Übergabe, auch wenn nicht der volle Preis bezahlt wurde.

Stellen Sie sich folgende Fragen:
  • Wie würden zwei vollkommen Fremde den Betrieb bewerten, und zwar einer, der ihn hoch bewertet und einer, der ihn möglichst niedrig bewertet? Welche Differenz ergibt sich daraus?
  • Welche Zukunftsperspektiven sind für den Übernehmer/die Übernehmerin möglich, wenn er die von mir erwünschte Summe zahlt? Kann er/sie das überleben?
  • Was ist das Mindeste, das ich bekommen muss und aus welchen Gründen?
Oftmals ist es schon hilfreich, wenn man das Tabu bricht und mit dem Übernehmer/der Übernehmerin offen darüber redet.

Grundsätzlich richtet sich jeder Verkaufspreis nach Angebot und Nachfrage. Als Eckdaten gelten jedoch:
  • Ergebnisse der letzten drei Jahre,
  • Substanzwert des Unternehmens,
  • Zukunftsaussichten (Planung der nächsten 2 Jahre) und
  • Wert des Marktes / der Marke (am Schwersten zu beurteilen).


Über die Autorinnen:
Das Team von ifub begleitet Sie, Ihre Familie und Ihr Unternehmen mit unserem ganzheitlichen und systemischen Ansatz gerne in persönlichen, familiären, betrieblichen, rechtlichen und werblichen Themen. Als interdisziplinäres Team sind wir auf die auf die Beratung von Familienbetrieben, auf die Nachfolgebegleitung und auf die Unternehmensberatung bei komplexen Fragestellungen wie zum Beispiel auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement spezialisiert. ifub blickt auf viele Jahre Erfahrung und Spezialisierung auf diesem Gebiet zurück. 

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